Restless Legs Syndrom: Symptome und Therapie

Das Restless Legs Syndrom wird mit RLS abgekürzt und ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems. RLS kann man als ein Syndrom der unruhigen Beine bezeichnen. Es können Bewegungsunruhe, Missempfindungen und Schmerzen in den Beinen, seltener in den Armen, auftreten. Diese Empfindungen können von den Patienten oft nur schwer beschrieben werden, teilweise handelt es sich sogar um ziehende, reißende Schmerzen oder ein Gefühl als ob kleine Würmchen durch die Beine krabbeln würden.

Restless Legs Syndrom ist ein Schlafstörer
Abbildung: Wenn Ruhe zur Qual wird: RLS, © tempurasLightbulb – Istockphoto.com

Vorkommen

Die Symptome nehmen gegen Abend hin und bei Ruhe zu, so dass die Betroffenen nachts kaum Schlaf finden und stundenlang umher gehen. Das Restless Legs Syndrom tritt in den meisten Fällen 5 bis 30 Minuten nach dem Schlafengehen auf. Die Beschwerden können einige Stunden oder bis zum Morgen hin anhalten. Bei Bewegung nehmen die unangenehmen Empfindungen wieder ab. Schlafdauer und –qualität sind damit bei 90 Prozent der Patienten stark eingeschränkt, sie sind am Tag übermüdet und können sich kaum konzentrieren. Im späteren Verlauf der Erkrankung können die Beschwerden auch tagsüber auftreten, was bei bis zu 60 Prozent der Betroffenen der Fall ist. Dann wird langes Sitzen, beispielsweise im Auto oder im Zug, zur Qual. RLS tritt meist vor dem 30. Lebensjahr auf und wird nach dem 50. Lebensjahr immer akuter.

Ursachen

Das Restless Legs Syndrom wird vermutlich vererbt, denn in mehr als 50 Prozent der Fälle tritt RLS gehäuft in der Familie auf und fängt von Generation zu Generation früher an. Eine Störung des Dopamin-Stoffwechsels kann der Grund für das Syndrom sein. Dopamin leitet Erregungen zwischen den Nervenzellen weiter. Liegt hier eine Fehlsteuerung vor, können die Nerven dadurch permanent erregt sein. Störungen in den Nervenbahnen von Kleinhirn und Hirnstamm können ebenso RLS hervorrufen. Es gibt Patienten bei denen das Restless Legs Syndrom vorliegt, jedoch erst in Zusammenhang mit zusätzlichen Faktoren ausbricht. Das können beispielsweise eine Schwangerschaft, Vitamin- oder Hormonmangel, Diabetes oder Polyneuropathie (Störung des peripheren Nervensystems) sein. Eindeutiger konnte RLS bisher nicht identifiziert werden.

Diagnose von RLS

In den meisten Fällen wird das Restless Legs Syndrom anhand der Symptome diagnostiziert. Unterstützend können Blut- und Urinuntersuchungen, Schlafbeobachtungen sowie eine Elektroneurographie (Messung von Nervenleitgeschwindigkeiten) Aufschluss geben. Zusätzlich gibt es den L-Dopa Test. Den RLS Patienten wird dabei, nach dem Auftreten der Symptome, L-Dopa injiziert. Nehmen die Beschwerden daraufhin ab, kann das ein Indiz für das Vorliegen der Krankheit sein. Vermindern sich die Beschwerden nicht, kann die Erkrankung jedoch trotzdem nicht völlig ausgeschlossen werden. Weitere Zusatzuntersuchungen sind deswegen wichtig.

RLS Therapie

Die RLS Therapie ist je nach Ursache unterschiedlich. Die Behandlung der zugrunde liegenden Krankheit (z. B. Eisen- oder Vitaminmangel, Hormonstörungen) kann helfen. Tritt RLS während der Schwangerschaft auf, wird von einer RLS Therapie abgeraten. Des Weiteren gibt es die rein symptomatische Behandlung mit Medikamenten. In jedem Fall sollte man sich beim Restless Legs Syndrom in die Hände eines Facharztes begeben, der die Therapie genau beschreiben und begleiten kann.