Sonnencreme und der Lichtschutzfaktor

Die Sonne meint es gut mit uns, sie gibt uns Licht, sie gibt uns Wärme, sie stärkt unsere Knochen und unser Immunsystem.

Endlich Sommer, endlich Urlaub, endlich Sonne, wer freut sich nicht auf lange Tage im Freien? Aber wie so oft im Leben gibt es auch eine Kehrseite mit weniger guten Eigenschaften der Sonnenstrahlung.

UV-Schutz von Sonnencreme

Abbildung: UV-Schutz von Sonnencreme und der Lichtschutzfaktor © vimarovi – Fotolia.com

UV-Strahlung

Schon gewusst? Es gibt drei Arten von UV-Strahlen, unterschieden wird nach der Wellenlänge in UVA-, UVB- und UVC-Strahlen. Die ultraviolette Strahlung, die mit dem Sonnenschein einhergeht, ist für uns nicht sicht- oder spürbar, kann aber zu massiven Hautschäden führen. Deswegen ist Vorsicht geboten.

UVA-, UVB- und UVC-Strahlen

  • UVA-Strahlen dringen in die tieferen Hautschichten und bräunen, fördern aber auch die Hautalterung und können zu Sonnenallergien und chronischen Schäden führen
  • UVB-Strahlen sind kurzwelliger, treffen nur in die oberen Hautschichten und können einen natürlichen Lichtschutz für die Haut aufbauen, aber:zZu viel dieser Strahlung verursacht Sonnenbrand. Die
  • UVC-Strahlen sind sehr aggressiv und werden normalerweise durch die Ozonschicht herausgefiltert

Der Lichtschutzfaktor

Der LSF oder auch SPF (Sun Protection Factor), der zwischen 6 und 50+ liegt, zeigt neben der Stärke der Sonnencreme die Zeit an, die man sich länger als ohne Schutz in der Sonne aufhalten kann. Dieser natürliche Eigenschutz ist je nach Hauttyp unterschiedlich. In Mitteleuropa liegt die Zeit, in der man sich der Sonne pur aussetzen kann, zwischen 10 und 30 Minuten.

Verschiedene Hauttypen und die empfohlene Sonnenzeit

Hauttyp Aussehen Eigenschutzzeit und LSF Aufenthalt in der Sonne
1: Keltischer Typ Sehr helle Haut und Augen, rötliche oder blonde Haare, Sommersprossen, nie Bräunung Unter 10 Minuten, Sonnencreme mit LSF 50 auftragen – auch im Schatten Sonne am besten vermeiden
2: Nordischer Typ Helle Haut, helle oder dunkle Haare und Augen, einige Sommersprossen, minimale Bräunung 10 bis 20 Minuten, bei erstem Sonnenbad LSF ab 30 nutzen, danach ab 15 Schatten vorziehen, auf ausreichend Schutz achten
3: Mischtyp Mittlere Haut, helle oder dunkle Haare und Augen, kaum Sommersprossen, langsame, aber stetige Bräunung 20 bis 30 Minuten, beim ersten Sonnenbad LSF 30, danach genügt 10 Sonne mittags meiden, langsam an sie gewöhnen
4: Mediterraner Typ Bräunliche Haut, dunkle Haare und Augen, keine Sommersprossen, schnelle Bräunung Über 30 Minuten, ein LSF von 10 bis 15 ist ausreichend Dennoch auf minimalen Schutz wie Kopfbedeckung und Sonnenbrille achten
5 und 6: Dunkler und Schwarzer Typ Braune bis schwarze Haut, schwarze Haare und Augen, keine Sommersprossen, fast nie Sonnenbrand Über 90 Minuten, geringer LSF ausreichend Minimaler Schutz genügt

Beispielrechnung: Wie lange hält der Sonnenschutz?

Eine Person mit sehr heller Haut, hellen Augen und auch hellem Haar ist für gewöhnlich sehr sonnenempfindlich und wird in der Sonne schnell rot, aber nur wenig braun. Dies entspricht dem Hauttyp II (innerhalb einer Einteilung von I bis IV, Kinderhaut wird gesondert betrachtet). Dieser Typ II kann sich 10 bis 20 Minuten schutzlos in der Sonne bewegen. Im Mittel sind das nur ca. 15 Minuten, in denen die UV-Strahlung risikofrei ist. Ein Sonnenschutzmittel mit bspw. einem LSF von 25 verlängert diese Eigenschutzzeit durch Multiplikation der beiden Zahlen:

15 (Minuten Eigenschutzteit) x 25 (LSF der Sonnencreme) = 375 Minuten / ca. 6 Stunden

Beeinträchtigung des UV-Schutzes

Wasser, Schnee und andere widerspiegelnde Umgebungen sowie die Höhenlage (Gebirge / Meereshöhe) können die Sonnenstrahlung verstärken und den Eigenschutz der Haut damit deutlich verringern. Die Zeit sicheren Sonnenbadens verkürzt sich dementsprechend. Auch ohne diese verstärkenden Faktoren wird empfohlen, die Zeit über den Lichtschutzfaktor errechnete Zeit nie voll auszuschöpfen.

Der Lichtschutzfaktor gibt nur Schutz vor UV-B-Strahlen an

UVA SiegelDer Schutz vor UV-A-Strahlen sollte nach Bestimmungen der Europäischen Kosmetik Assoziation COLIPA mindestens ein Drittel des ausgewiesenen Lichtschutzfaktors für UV-B betragen. Wird diese Norm erfüllt, erhält das Sonnenschutzmittel ein UV-A-Siegel.

Der oft ausgewiesene „australische Standard“ entspricht nicht mehr den heutigen Sicherheitskriterien, tatsächlich Schutz vor UV-A-Strahlung zu gewähren.

Abbildung: UVA-Siegel auf Sonnencreme

Woran erkenne ich ein gutes Sonnenschutzmittel / gute Sonnencreme?

Eine gute Sonnencreme sollte

  • dermatologisch getestet sein (steht auf dem Produkt),
  • UV-B- und UV-A-Schutz deutlich erkennbar ausweisen,
  • keine PEG-Emulgatoren enthalten (steht auf dem Produkt),
  • keine künstlichen Duftstoffe enthalten,
  • sehr wasserfest sein und sich angenehm auftragen lassen.

Was sollte man beim Lichtschutzfaktor der Sonnencreme noch beachten?

Generell gilt: die Creme immer großzügig auftragen und je heller und empfindlicher die Haut, desto höher sollte der LSF sein.

Kinderhaut ist besonders empfindlich: auch bei geringer Sonnenstrahlung sollten Sie Creme mit einem LSF von mindestens 25 verwenden, am besten mehr. Säuglinge und Kleinkinder sollten nie direkter Strahlung ausgesetzt werden, da die Haut der Kleinen noch sehr dünn ist und die Strahlen noch leichter eindringen können.

Generelle Vorsicht beim Sonnenbaden

Die errechnete Schutzzeit durch Auftragen der Sonnencreme gilt ein Mal am Tag. Wer nach dem Baden, Duschen oder Umziehen erneut die Creme aufträgt, erhält sich den Schutz zwar weiterhin, aber nicht länger als die errechneten sechs Stunden. Wollen Sie länger in die Sonne, verwenden sie am besten einen noch höheren Sonnenschutz.

Beobachten Sie an Ihrer Haut Veränderungen an Leberflecken, haben Sie einen großflächigen Sonnenbrand erlitten oder zeigt Ihre Haut allergie-ähnliche Reaktionen nach dem Aufenthalt in der Sonne (Ausschlag, Juckreiz) suchen Sie bitte Ihren Arzt auf.

Preis: Gut muss nicht teuer sein

Teure Cremes sind nicht unbedingt besser als günstigere! Informieren Sie sich bei verschiedenen Sonnencreme Tests. Ein Grundpreis zwischen einem und zwei Euro pro 100 ml bei einem LSF von 20 sind dabei völlig in Ordnung.