Dysphagie

Die Dysphagie ist eine Ernst zu nehmende Krankheit, die oft im Alter auftritt und dann ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt. Da die Betroffenen sich andauernd beim Essen und Trinken verschlucken, wird ihnen auch ein großer Teil an Lebensqualität genommen. Grundsätzlich wird die Schluckstörung Dysphagie oft in Schluckstörungen im Rachenbereich und Schluckstörungen im Speiseröhrenbereich unterteilt.

Schluckstörung, wenn das Essen zur Qual wird

Abbildung: Wenn das Essen zur Qual wird, kann der Grund eine Dysphagie sein. © jennybennheden – Fotolia.com

Rachenbereich

Schluckstörungen im Mund-Rachen-Raum werden fachsprachlich oropharyngeale Dysphagie genannt. Bereits zu Beginn des Schluckens treten hier Störungen auf und es kommt zum Verschlucken oder Einatmen von Bestandteilen der Nahrung. Daraufhin treten bei den Betroffenen unangenehme Hustenanfälle auf. Die oropharyngeale Dysphagie wird meist neuromuskulär verursacht.

Speiseröhre

Schluckstörungen im Bereich der Speiseröhre werden mit der Bezeichnung ösophageale Dysphagien überschrieben. Dabei leitet die Speiseröhre Essen und Trinken nicht richtig hinab und der Nahrungsbrei kommt wieder hoch, im schlimmsten Fall endet diese Schluckstörung im Erbrechen. Eine ösophageale Dysphagie kann entzündliche, neuromuskuläre, aber auch psychische Ursachen haben. Oft ist auch ein mechanisches Hindernis verantwortlich, das kann beispielsweise eine Ausstülpung in der Speiseröhre sein. Treten zusätzlich Schmerzen auf, ist die Rede von einer Odynophagie.

Weitere Symptome & Ursachen

Zu den Schluckbeschwerden können weitere Beschwerden hinzukommen, z. B. Enge- und Druckgefühle, Schmerzen und Sodbrennen. Eine Dysphagie tritt häufig als Symptom einer Erkrankung auf. Das Schlucken ist ein Reflex, der von Nervenbahnen im Gehirn gesteuert wird. Liegt dort eine Störung oder Beschädigung beteiligter Nervenstränge vor, z. B. ausgelöst durch einen Schlaganfall oder (Speiseröhren-) Krebs, kann es zu der beschriebenen Schluckstörung kommen. Ebenso am Schluckakt beteiligte, beeinträchtigte Organe können eine Dysphagie hervorrufen, dazu gehören Erkrankungen von Speiseröhre, Mundhöhle und Rachen. Weitere Ursachen können u. a. sein:

  • Entzündungen oder Narben
  • Mandel- oder Rachenentzündung
  • Soor
  • Pilzbefall, z. B. unter der Zahnprothese
  • Multiple Sklerose
  • Morbus Parkinson
  • Zwerchfellbruch
  • Demenz (Alzheimer)
  • Angeborene Fehlbildungen (Lippen-Kiefer-Gaumenspalten)
  • Eingenommene Beruhigungsmittel

Diagnose&Therapie

Bereits bei einer leichten Form des Dysphagie wird die Konsultation eines Arztes empfohlen. Grund- und Vorerkrankungen werden dann in einer ausführlichen Anamnese aufgenommen. Anschließend erfolgt eine umfassende Untersuchung, u. a. von Mund- und Rachenraum. Ebenso Röntgenuntersuchung, Spiegelung der Speiseröhre, Computertomographie und Blutuntersuchung können Teil der Diagnose sein. Je nachdem welche Erkrankung Verursacher der Dysphagie ist, wird eine entsprechende Therapie angesetzt. Liegen bakterielle Entzündungen zugrunde hilft eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika. Psychische Ursachen können durch eine Schlucktherapie behoben werden usw. Für Diagnostik und Therapie gibt es übrigens in einigen Städten auch ein Dysphagiezentrum mit Seminaren für Ärzte sowie Therapeuten, speziellen Schlucksprechstunden und Vermittlungsmöglichkeiten von Patienten in Spezialkliniken.

Kleines Glossar

Dysphagie Schluckstörung
Neuromuskulär Nerven und Muskeln betreffend
Odynophagie schmerzhaftes Schlucken
Oropharyngeale Dysphagie Schluckstörung im Mund-Rachen-Raum
Ösophageale Dysphagie Schluckstörung, welche die Speiseröhre betrifft