Schwitzen – natürlich oder übermäßig

Schwitzen ist für die Betroffenen oftmals unangenehm. Vor allem wenn sich Schweißflecken auf der Kleidung abzeichnen oder einem die Wassertropfen von der Stirn rinnen, fühlt man sich sofort unwohl. Jedoch ist es nicht sinnvoll gegen das natürliche Schwitzen Medikamente einzunehmen, denn wer an keiner krankhaften Überreaktion der Schweißdrüsen leidet (Hyperhidrose), für den ist das Schwitzen ein lebenswichtiger Vorgang des Körpers.
Übermäßiges Schwitzen? Hilfe gegen Schwitzen
Abbildung: Hilfe gegen Schwitzen, ©iStockphoto.com/Casarsa

Schwitzen, fachmedizinisch Diaphorese genannt, reguliert die Körpertemperatur des Menschen. Denn durch das Schwitzen wird die Körpertemperatur mit Hilfe des physikalischen Effekts der Verdunstungskälte gesenkt. Ist der Körper durch innere oder äußere Einflüsse übermäßiger Wärme ausgesetzt, beginnen die über 2 Millionen Schweißdrüsen des Menschen zu arbeiten. Vor allem im Nacken, an Hand- und Fußflächen, Stirn und Kopf befinden sich diese so genannten ekkrinen Drüsen. Der Körper verhindert durch das Schwitzen, dass die Körpertemperatur 37 Grad übersteigt. Überschüssige Wärme wird abgegeben und der Körper kann sich abkühlen. Damit wird das Überhitzen des Körpers mit lebensbedrohlichen Folgen verhindert. Der Befehl bezüglich dieser Temperaturregulation wird vom Zwischenhirn gesteuert.

Schweißgeruch durch übermäßiges Schwitzen

Wie allgemein hin bekannt, ist frisch ausgetretener Schweiß bei gesunden Menschen geruchsneutral. Der unangenehme Geruch beim Schwitzen entsteht erst, wenn die Körperbakterien den Schweiß zersetzen.

Deodorants und Parfums hindern die Bakterien nicht daran den Schweiß zu zersetzen, von daher sollte man sich nicht auf diese künstliche Mittel verlassen, sondern öfter duschen. Nicht nur durch das sichtbare Schwitzen verliert der Körper Wasser, sondern auch durch die Wasserabgabe von Wasserdampf gesättigter Atemluft bzw. die Verdunstung durch die Schweißdrüsen. Der Körper verliert somit täglich zwischen 400 und 1000ml Wasser. Zwar besteht Schweiß aus 99% Wasser, jedoch werden beim Schwitzen auch Giftstoffe und Stoffwechselschlacken ausgeschieden. Das erklärt auch, wieso das kontrollierte Schwitzen in der Sauna so gesund ist. Die genauen Bestandteile von Schweiß sind: Wasser, Mineralsalze, Hydrocarbonate, Chloride, Sulfate, Ammoniak, Kalium, Calcium, Magnesium, Harnstoff, Harnsäure,  Aceton,Glucose, Milchsäure, Kreatin, Aminosäuren und Fettsäuren.

Angstschweiß

Doch nicht nur zu warme Kleidung, heiße Außentemperaturen oder sportliche Bewegung führen zur Schweißbildung, sondern auch psychische Faktoren sind für das Schwitzen verantwortlich. Schweißausbrüche sind nicht selten, wenn man zum Beispiel Angst vor einer Prüfung hat, nervös wird oder Stress ausgesetzt ist. Grund dafür ist, dass das Schwitzen von sensiblen, empfindlichen Zentren im Zwischenhirn – vom vegetativen Nervensystem – gesteuert wird. Das vegetative Nervensystem steht in engem Kontakt mit den Gefühlszentren in unserem Gehirn. Daher bringen uns Gefühle sehr oft ins Schwitzen.

Hyperhidrose

Diese Krankheit betrifft etwa 1-2% der Menschen in Deutschland und es handelt sich um eine unkontrollierte, übermäßige Schweißbildung des Körpers. Das heißt egal wie warm oder kalt es ist, der Körper produziert in jeglichen Situationen zu viel Schweiß. Die Schweißdrüsen werden dabei vermehrt angesteuert und aktiviert – wodurch der Betroffene viel schneller ins Schwitzen gerät als gesunde Menschen. Mit fortschreitendem Alter nimmt diese Überreaktion des Körpers oft ab. Jedoch ist es für die Betroffenen sehr unangenehm den spontanen Schweißausbrüchen hilflos ausgeliefert zu sein. Bei dieser primären Form des Schwitzens kann das Entfernen bestimmter Schweißdrüsen durch den Arzt helfen. Hyperhidrose kann jedoch auch durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden. Vor allem wenn der Schweiß sofort nach dem Austreten scharf und unangenehm riecht, sollte man den Arzt konsultieren.

Mittel gegen Schwitzen

Nervöse und leicht erregbare Menschen neigen meist viel schneller zu übermäßigem Schwitzen. Wer seine Ernährung umstellt, kann hier schon positive Resultate erzeugen. Wenig Salz oder scharfe Gewürze sowie weniger Fleischprodukte und viel Obst, Gemüse und Milchprodukte sind empfehlenswert. Alkohol und Kaffee sind zu vermeiden.
Bei der Kleidung sollte man Naturfasern wie Baumwolle und Seide, chemischen Fasern vorziehen. Denn Naturfasern lassen die Haut atmen und dadurch kommt man weniger schnell ins Schwitzen. Natürliche Heilmittel, wie Stozzon Chlorophyll-Dragees oder Sweatosan N können auch gegen das Schwitzen helfen.