Therapiemöglichkeiten der Kalkschulter

Unangenehme Schulterschmerzen, die bis in den Oberarm ausstrahlen, sind typisch für eine Kalkschulter. In den Sehnenansätzen rund um das Schultergelenk lagert sich dabei Kalk ab. Die Ursache dafür ist bisher nicht genau geklärt, wahrscheinlich wird die Kalkablagerung durch eine anlagenbedingte schlechte Durchblutung verursacht. Spotler, die viele Bewegungsabläufe über ihre Schulter koordinieren, leiden sehr oft an diesem Krankheitsbild. Umso größer die Kalkkügelchen werden, umso schmerzhafter wird die Kalkschulter. Charakteristisch für eine Kalkschulter ist ein wellenförmiger Verlauf, bei dem die Schulterschmerzen über Monate hinweg unerträglich sind und darauf wieder schmerzfreie Phasen folgen. In den schlimmsten Fällen kann der Kalk in die umliegenden Schleimbeutel durchbrechen und die Schmerzen verschlimmern.
Kalkschulter eine schmerzhafte Sache
Abbildung: Volle Bewegungsfreiheit ohne Kalkschulter. © IBushuev – Istockphoto.com

Behandlung Kalkschulter

Eine Kalkschulter kann mit verschiedenen Methoden behandelt werden. Schmerzstillende Mittel oder Injektionen, Krankengymnastik, Reizstrom, Stoßwellentherapie, Akupunktur und Akupressur sind einige konservativen Therapiemöglichkeiten. Eine operative Entfernung der Kalkbeläge kommt in Frage, wenn anderen Methoden keinen Erfolg bringen.

Krankengymnastik und Akupunktur

Besonders wichtig ist die Krankengymnastik, denn aufgrund der Schmerzen bei einer Kalkschulter nehmen viele Patienten eine Schonhaltung ein, wodurch die Muskeln verkürzt werden können. Durch gezielte Übungen wird die Schulter mobilisiert und die Muskeln werden wieder gedehnt, damit die Bewegung nicht immer mehr durch die Kalkschulter eingeschränkt wird.
Akupunktur und Akupressur sollen den Schmerz bei einer Kalkschulter lindern und die Durchblutung wieder anregen und entspringen dem Zweig der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).

Stoßwellentherapie und Needling

Bei der Stoßwellentherapie werden mit Hilfe von Druckwellen die Ablagerungen in der Kalkschulter zerstört. Die betroffene Stelle wird lokal betäubt und die Stoßwellen mit dem Therapiegerät gebündelt. Leider ist eine Stoßwellentherapie oft mit Schmerzen verbunden.
Beim Needling handelt es sich um einen kleinen, arthroskopischen Eingriff. Mit einer Nadel wird das Kalkdepot angestochen und anschließend ausgespült. Auch dieses Verfahren empfinden viele Menschen als sehr unangenehm, trotzdem die Schmerzen danach in vielen Fällen sofort verschwinden und die Bewegungsfreiheit wieder hergestellt wird.

Weitere Behandlungsmethoden von Kalkschultern

Eine weitere Therapie bei Kalkschultern ist die Röntgentiefenbestrahlung. Dabei ist man zwar leichten Strahlen ausgeliefert, diese lindern jedoch die Schmerzen teilweise monatelang. Die Kalkablagerungen in der Schulter können durch die Röntgenstrahlen jedoch nicht zerstört werden. Bei einer Kalkschulter kann auch eine physikalischen Therapie erfolgreich sein. Darunter zählen der therapeutische Ultraschall, die Elektrotherapie sowie die Iontophorese Anwendung.

Operation der Kalkschulter

Ein operativer Eingriff bei der Kalkschulter ist die endoskopische Kalkdepotentfernung. Dieses Verfahren ist schonend, kaum schmerzhaft und kann ambulant durchgeführt werden. Durch einen kleinen Schnitt werden entsprechende Werkzeugen sowie eine Endoskopiekamera eingeführt. Dann wird der entzündete Schleimbeutel präzise entfernt und das Kalkdepot dauerhaft abgesaugt. Nach der Operation wird die Schulter gekühlt. Eine komplette Ruhigstellung ist nicht nötig, weshalb anschließend eine Physiotherapie verschrieben wird.